Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung
Herausgeber: Informationszentrum Beton
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Herausgeber: Informationszentrum Beton
Die „Umweltdaten der deutschen Zementindustrie 2023“ geben in bewährter Tradition einen umfassenden Überblick sowohl zum Rohstoff- und Energiebedarf als auch zu den derzeitigen Emissionen der deutschen Zementhersteller. Hierbei werden die Emissionen von Staub und Staubinhaltstoffen sowie anorganische und organische Abgasbestandteile dargestellt. Weiterhin umfassen unsere Umweltdaten die Emissionen an Kohlenstoffdioxid, auf deren Minderung im Sinne der Dekarbonisierung der Zementherstellung ein besonderes Augenmerk liegt.
Die Verwendung klinkereffizienter Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur klimaneutralen Betonbauweise. Die technischen Einsatzmöglichkeiten dieser Zemente zur Herstellung von Fahrbahndecken werden im FE-Vorhaben „Nachhaltige Betonfahrbahndecken“ untersucht. Dabei werden auch rezyklierte Ausgangsstoffe für die Zementherstellung zur Schonung primärer Ressourcen und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft zum Einsatz kommen.
Gemäß der CO₂-Roadmap sollen bis 2050 mindestens 50 % des Betons für Pflastersteine mit CEM II/C- oder vergleichbaren Zementen hergestellt werden. Der Nachweis, inwieweit dies in der Praxis der Herstellung zweischichtiger Betonpflastersteine umgesetzt werden kann, steht derzeit noch aus. Im Forschungsvorhaben werden Maßnahmen für Betonwarenhersteller entwickelt, welche die Herstellung klinkereffizienter Pflastersteine mit ausreichend hohem Frost-Tausalz-Widerstand sicherstellen.
In diesem Forschungsprojekt sollen die IR-Spektroskopie in Kombination mit mathematischen Werkzeugen (Chemometrie) als Analyseverfahren zur gezielten Charakterisierung silikatischer, vorrangig röntgenamorpher Stoffe sowie zur verlässlichen Bestimmung der Zusammensetzung von Stoffgemischen mit röntgenamorphen Stoffen (z.B. ternäre Zemente mit u.a. calciniertem Ton bzw. Recyclingmehl) evaluiert werden. Die für Zement erarbeiteten Erkenntnisse zur Methodik und Auswerteroutinen sollen danach hinsichtlich der Übertragbarkeit auf silikatische Gesteinskörnungen zur Bestimmung der Alkaliempfindlichkeit bewertet werden.
Den Teilnehmenden werden grundlegende und vertiefte Kenntnisse der Klinkerherstellung und der damit verbundenen Prozessschritte nahegebracht. Der zweitägige Kurs führt von der Aufbereitung des Materials bis zum Zwischenprodukt Klinker und vermittelt ein vertieftes Verständnis der eingesetzten Anlagen und der chemisch-mineralogischen Prozesse. Neben dem verfahrenstechnischen Aufbau und der Funktionsweise moderner Ofenanlagen werden auch die komplexen stofflichen und energetischen Wechselwirkungsprozesse in Drehofenanlagen vermittelt, insbesondere die chemisch-mineralogischen Stoffumwandlungsvorgänge beim Klinkerbrennprozess. Das Seminar ist theoretisch und praxisnah ausgerichtet. Angrenzende Themen wie Feuerfesteinsatz und Emissionsminderung sowie Instandhaltungs- und Arbeitsschutzfragen runden das Programm ab.
Das Seminar für fortgeschrittene Teilnehmende widmet sich vor allem den Herausforderungen an die Zementchemie im Wandel der Zeit – mit den Zielgrößen Ressourceneffzienz und Klimaneutralität. Dabei sollen alternative Roh- und Brennstoffe im Vordergrund stehen. Im ersten Teil werden die Herkunft, Zusammensetzung und Eigenschaften der relevanten alternativen Roh- und Brennstoffe vorgestellt. Anschließend werden die Herausforderungen und wichtige Einflussgrößen beim Einsatz solcher Stoffe im Klinkerbrennprozess erläutert. Im zweiten Teil wird der Frage nachgegangen, wie die Klinkeranalytik die Zusammenhänge zwischen alternativem Roh- und Brennstoffeinsatz und den Produkteigenschaften erkennen lässt. Hierzu werden spezielle Kapitel in den grundlegenden Analysemethoden behandelt und Interpretationsansätze diskutiert. Im Anschluss wird das Hydratationsverhalten der teilweise komplexen Kompositzemente bewertet und Möglichkeiten zur Steuerung der Verarbeitbarkeit dargelegt. Zudem wird diskutiert, mit welchen analytischen Verfahren die Qualitätssicherung der Produkte gewährleistet werden kann.
Unsere Fachseminare vermitteln fundiertes Basiswissen im Bereich Umwelt, Immissions- und Klimaschutz und sind im Block als Grundlehrgang für angehende Immissionsschutzbeauftragte anerkannt.
Am 22. August 2019 richtete der VDZ im Rahmen der Initiative „IN4climate.NRW“ in Düsseldorf den Workshop „CO₂-Infrastruktur in NRW“ aus. Mehr als 90 Teilnehmende aus Industrie, Forschung, Politik und Gesellschaft kamen zusammen, um im Kontext des Klimaschutzes über die Perspektiven einer CO₂-Infrastruktur in NRW zu diskutieren.
Der 9. Internationale VDZ-Kongress wird vom 6. bis 8. November 2024 in Düsseldorf stattfinden. Wir freuen uns, traditionsgemäß mit dem VDZ-Kongress wieder ein Forum für den weltweiten Austausch zu den Schlüsselthemen der Zementprozesstechnik und die Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette von Zement und Beton zu bieten.