Im Projekt soll ein neues Verfahren zur CO₂-Abscheidung entwickelt und untersucht werden, bei dem die Rohmehlcalcination nicht in einem Schwebegas Wärmetauscher mit Calinator sondern in separat betriebenen energieeffizienten Oxyfuel-Schachtöfen erfolgt. Vorgeschaltet ist eine Rohmehlbrikettierung, nachgeschaltet ist eine leicht modifizierte herkömmliche Drehrohrofenanlage zum Brennen des Klinkers. Da das Eintreten von Falschluft durch den Überdruck im Schachtofen verhindert wird, ist eine sehr hohe CO₂-Aufkonzentration im abgetrennten Gas möglich, was die anschließende Gasreinigung gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich kostengünstiger macht. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schachtöfen nicht am gleichen Standort wie die Drehofenanlage betrieben werden müssen. Dies kann sogar soweit gehen, dass sie in der Nähe von bestehenden CO₂-Pipelines und -Senken errichtet werden. Dadurch ließen sich Zeitverzögerungen und Kosten zur Erweiterung der CO₂-Transportinfrastruktur vermeiden.
Im Projekt sollen die wesentlichen wissenschaftlich technischen Grundlagen für das Verfahrenskonzept erarbeitet und dessen Potentiale und Grenzen aufgezeigt werden. Im ersten Projektabschnitt werden Laborversuche zur Calcination von Rohmehlbriketts in einem Kammerofen durchgeführt. Im zweiten Abschnitt werden unterschiedliche Verfahrenskombinationen von Schachtcalcinatoren und Drehrohrofenanlagen mittels Prozesssimulation untersucht, um daraus die technisch-wirtschaftlich am besten geeignete Verfahrens-Variante zu ermitteln.