Qualifizierung als Erfolgsfaktor für die Transformation
Mit der neuen Studie „Beschäftigung in der Zementindustrie – Status quo und Anforderungen der industriellen Transformation“ präsentiert der Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) einen umfassenden Einblick in die Beschäftigungsstruktur der deutschen Zementindustrie und beleuchtet Entwicklungen der letzten Jahre. Außerdem geht die Studie der Frage nach, auf welche Kompetenzen und Qualifizierungsmaßnahmen es im Kontext von Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischem Wandel künftig ankommen wird. „Mit der Dekarbonisierung und der Digitalisierung befinden wir uns mitten in einer doppelten Transformation, die ganz neue Technologien und Kompetenzen erfordert“, betont VDZ-Präsident Christian Knell. „Auch die Qualifizierung der Mitarbeitenden wird deshalb zum strategischen Erfolgsfaktor für die Industrie“, so Knell weiter.
Die neue VDZ-Studie zeigt u.a., dass die demografische Entwicklung in Deutschland auch für die Zementindustrie eine zentrale Herausforderung darstellt. Neben der Qualifizierung kommt daher auch der Fachkräftegewinnung eine große Bedeutung zu. Und die Branche hat viel zu bieten – von den vielfältigen technisch geprägten Berufsbildern im Bereich der Rohstoffgewinnung und Produktion über kaufmännische Tätigkeiten bis hin zur Gestaltung der Transformation in den Unternehmen. Dabei zeigt sich, dass letztlich in allen Bereichen an Lösungen für die Zukunft gearbeitet wird. Dies spiegelt sich auch im breit gefächerten Spektrum an Ausbildungsberufen in der Zementindustrie wider.
Allerdings ist gerade in den technisch-gewerblichen und informationstechnischen Berufen schon heute ein erheblicher Fachkräftemangel erkennbar: „Daher wird es darauf ankommen, dass sich die Industrie noch deutlicher als bisher mit Zukunftsthemen als attraktiver Arbeitgeber positioniert“, unterstreicht Dr. Martin Schneider, VDZ-Hauptgeschäftsführer. „Viele junge Menschen wollen an den großen Themen unserer Zeit mitarbeiten – die Dekarbonisierung und Digitalisierung der Zementindustrie bieten hierfür die besten Voraussetzungen“, stellt Schneider heraus.
Die Studie macht außerdem deutlich, dass der Weiterbildung der Beschäftigten in Zukunft eine Schlüsselrolle zukommt. Die Themenschwerpunkte werden künftig bei den Technologien im Bereich Abscheidung, Transport, Nutzung und Speicherung von CO₂ (CCUS) sowie beim Umgang mit neuartigen Materialien und Stoffen für kreislauffähige, klimafreundliche Zemente liegen. Im Themenfeld Digitalisierung werden IT-Sicherheit, Informations- und Datenkompetenz sowie der Umgang mit künstlicher Intelligenz als immer wichtiger für die Beschäftigten angesehen. Doch auch die Anforderungen an Weiterbildungsformate und -strategien ändern sich: Neben klassischen Präsenzschulungen und dem E-Learning rücken kombinierte Blended-Learning-Konzepte zunehmend in den Fokus. „Es wird darauf ankommen, dass sich die Weiterbildungsangebote stärker an den individuellen Fähigkeiten der Beschäftigten ausrichten und sich gut in die tägliche Arbeit in den Unternehmen integrieren lassen“, betont Schneider.
Dabei gewinnen interdisziplinäre Kompetenzen weiter an Bedeutung – insbesondere an den Schnittstellen von Technik, Recht, Digitalisierung und Projektmanagement. So erfordert die Umsetzung von Transformationsprojekten zunehmend Kompetenzen im Klima-, Energie- und Umweltrecht sowie kommunikative Fähigkeiten zur Steuerung komplexer Genehmigungsprozesse und zur gesellschaftlichen Akzeptanzförderung.
2024 waren etwa 8.200 Beschäftigte in der deutschen Zementindustrie tätig – etwa 70 % davon in Werken mit Klinkerproduktion. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt mit rund 18 Jahren auf einem sehr hohen Niveau und zeigt eine enge Verbundenheit der Mitarbeitenden mit ihrer Industrie. Erfreulich ist, dass mit 18 % zunehmend mehr Frauen in der Industrie tätig sind – für das Verarbeitende Gewerbe ein überdurchschnittlicher Wert. Auch haben sich in den letzten Jahren vielfach flexiblere Arbeitsmodelle durchgesetzt – besonders die Gleitzeit.
Schon 2012 hatte der VDZ im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Zementindustrie gemeinsam mit den Sozialpartnern eine Beschäftigungsstudie veröffentlicht. Nach über zehn Jahren war es nun Zeit für ein Update, um zu untersuchen, in welchen Belangen sich Änderungen in der Struktur der etwa 8.200 Beschäftigten ergeben haben. Zu diesem Zweck hat der VDZ Daten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet sowie eine Umfrage bei seinen Mitgliedsunternehmen und Experten/innen-Interviews durchgeführt.
Die neue Beschäftigungsstudie des VDZ können Sie kostenfrei herunterladen unter:
Einen Überblick zum Schulungsangebot des VDZ-Weiterbildungswerks finden Sie unter:
Über den VDZ:
Der VDZ wurde im Jahr 1877 als Verein Deutscher Cement-Fabrikanten gegründet. Als Gemeinschaftsorganisation der deutschen Zementhersteller setzt er sich seit mehr als 145 Jahren für eine umweltverträgliche Zementproduktion und qualitativ hochwertige Betonbauweise ein. Als Forschungs- und Kompetenzzentrum rund um Zement, Beton und Umweltschutz wird der VDZ für seine praxisnahe Forschung und sein umfassendes Dienstleistungsangebot entlang der gesamten Wertschöpfungskette weltweit anerkannt und geschätzt.
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