Am Donnerstag, dem 10. Juli 2025, trafen sich rund 80 Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Hand sowie der Bau- und Baustoffindustrie beim VDZ in Düsseldorf zum Workshop „Grüne Leitmärkte für klimafreundlichen Zement und Beton – das neue CCC-Label und die Rolle von öffentlicher Hand und Bauwirtschaft“ von BAUINDUSTRIE NRW und VDZ. Nach inspirierenden Vorträgen und einer angeregten Diskussion lautet die zentrale Botschaft des Workshops: Wir haben die Werkzeuge für nachhaltiges Bauen – nun müssen wir sie nutzen.
Nach der Begrüßung durch VDZ-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Schneider gaben die Referierenden in den Keynotes Einblicke in ihre Perspektiven und die Voraussetzungen für den Einsatz nachhaltiger Zemente und Betone.
Thomas Fiedler von Wayss & Freytag Ingenieurbau betonte, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Planenden, Auftraggebenden, der Baustoffindustrie und den bauausführenden Firmen entscheidend ist, um nachhaltige Projekte erfolgreich umzusetzen. Verlässliche Produktinformationen, entsprechende Regelwerke und praxisnahe Pilotprojekte helfen dabei, klimafreundliche Zemente und Betone erfolgreich einzusetzen.
Dr. Silvan Baetzner und Dr. Christoph Müller vom VDZ unterstrichen die Bedeutung grüner Leitmärkte für CO₂-effiziente Zemente und Betone, um die Klimaziele bis spätestens 2045 zu erreichen. Dafür müssen diese Produkte ausgeschrieben werden, damit sie zum Standard werden. Das CCC-Label für Zemente, das CSC-Label für Betone und die THG-Richtlinie des DAfStb machen nachhaltige Produkte und Konstruktionen sichtbar und vergleichbar.
Dr. Lisa Keddo-Kilian vom Bauindustrieverband NRW machte deutlich, dass die öffentliche Hand ihre Ausschreibungen anpassen und den Wandel in der Bauwirtschaft aktiv vorantreiben muss. Das Vergaberecht bietet bereits heute viele Möglichkeiten, klimafreundliche Betone in Leistungsbeschreibungen und durch nachhaltige Zuschlagskriterien zu integrieren. Funktionale Ausschreibungen mit Fokus auf innovative Baustoffe können zusätzliche Impulse setzen.
Dr. Robert Bachmann von Heidelberg Materials Deutschland zeigte, dass die Zementindustrie alles daransetzt, ihre CO₂-Emissionen zu senken. Damit klimafreundliche Zemente und Betone sich am Markt durchsetzen, muss die öffentliche Hand ihre Rolle nutzen und den CO₂-Fußabdruck in Ausschreibungen berücksichtigen. In der darauf folgenden offenen Diskussion wurde deutlich: Alle Beteiligten wollen nachhaltiges Bauen voranbringen und suchen den Schulterschluss entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau.
Weitere Veranstaltungen zu diesem Thema werden im Laufe des Jahres auch noch beim InformationsZentrum Beton stattfinden (6. November 2025 in Hannover, 3. Dezember 2025 in Heidenheim).