Die Betonbauweise wird zunehmend auch im innerstädtischen Bereich eingesetzt, z. B. für Kreisverkehre und Busspuren. Der LP-Beton wird im Transportbetonwerk hergestellt, mit Fahrmischern zur Einbaustelle gebracht und dort händisch oder mit leichten Einbaugeräten eingebaut. Die für den Einbau erforderliche weichere Konsistenz wird mit einer Fließmittel-Zugabe (FM) eingestellt.
Ein weiteres Anwendungsfeld von LP-Beton mit FM ist der Wasserbau. Hier wurde jüngst von großen Problemen mit entmischten Betonen berichtet. Wechselwirkungen zwischen LP und FM und baupraktische Schwankungen von Wassergehalt und Temperatur erhöhen das Risiko, dass Luftporenbildung und Stabilität des Frischbetons beeinträchtigt werden. Luftgehalte können unkontrolliert schwanken und Anforderungen an LP-Kennwerte werden nicht eingehalten. Ursachen sind u. a. die nachträgliche Aktivierung des LP-Bildners im Fahrmischer oder eine nicht einheitliche Zugabe-Reihenfolge von LP und FM. Durch Prüfungen im Vorfeld unter Einbeziehung baupraktischer Bedingungen könnten Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden.
Für die kombinierte Verwendung von LP und FM gibt es bisher keine Empfehlung für eine erweiterte Erstprüfung. Daher sollten die Zusammenhänge zwischen Mischzeit, Wirkstoffbasis, Zugabemenge und -reihenfolge und Zugabezeitpunkt von LP und FM auf die Luftporenbildung ermittelt werden. Dabei waren auch Einflüsse des Transports und baupraktischer Schwankungen (Temperatur, Wassergehalt) zu berücksichtigen. Als Ergebnis sollte eine Verfahrensanweisung für eine erweiterte Erstprüfung formuliert und deren Eignung in der Praxis überprüft werden. Die Kenntnis der Zusammenhänge schützt die KMU (Transportbetonwerke, bauausführende Industrie, Baustoffhersteller) vor Fehlanwendungen (zu geringe Festigkeit durch überhöhten Luftgehalt, mangelnder Frost-Tausalz-Widerstand durch unzureichendes Luftporengefüge). Dauerhaftigkeitseigenschaften und Wirtschaftlichkeit der Bauweise werden verbessert.