In der Zementindustrie machen die Energiekosten einen Großteil der Produktionskosten aus. Aus wirtschaftlichen Gründen streben die Zementhersteller an, den Bedarf an Brennstoffen und elektrischer Energie weiter zu reduzieren und gleichzeitig die CO₂-Emissionen zu senken, um ihre Wettbewerbssituation zu sichern bzw. zu verbessern. Die Optimierung der Wärmerückgewinnung im Klinkerkühler ist hierzu ein wesentlicher Hebel. Wegen häufig auftretender Schwankungen des Ofenbetriebes treten Ungleichverteilungen im Klinkerbett des Kühlers auf und die Wärmeübertragung wird beeinträchtigt. Um die Effizienz der Wärmeübertragung beurteilen zu können und daraufhin gezielt Stellgrößen zu verändern, fehlen derzeit noch geeignete Mess- und Auswertemethoden.
Im Forschungsprojekt werden Infrarot-Kameras eingesetzt, um die Oberflächentemperatur des Klinkerbettes am Ein- und Austritt zu erfassen und daraus spezifische Temperaturgradienten zu berechnen. Zusammen mit berechneten Kühler-Enthalpieströmen erlaubt dies dem Leitstandpersonal eine umfassende Zustandserkennung des Kühlers. In Betriebsversuchen wird dies genutzt, um mittels Steuerung des Antriebssystems und Anpassung der Kühlluftverteilung eine Optimierung der Wärmeübertragung im Klinkerkühler zu erreichen. Aus den gewonnenen Ergebnissen sollen allgemeingültige Empfehlungen abgeleitet werden. Zudem wird ein Mess-, Steuer- und Regelungskonzept zur Einbindung der Mess- und Rechendaten in die Kühlersteuerung erstellt.