Hintergrund und Ziele
Die Dekarbonisierung von Zement und Beton ist zum Erreichen der globalen Klimaziele unerlässlich und wird daher konsequent von der Industrie vorangetrieben. Dabei spielt die Reduzierung des Klinkerfaktors durch die Entwicklung und Anwendung klinkereffizienter ternärer Zemente mit calcinierten Tonen eine wichtige Rolle.
Bisherige Untersuchungen zu Zementen mit calcinierten Tonen konzentrieren sich überwiegend auf die chemisch-mineralogischen Eigenschaften und die daraus resultierende Leistungsfähigkeit. Verfahrenstechnische Möglichkeiten bei der Herstellung solcher Zemente sind bislang weitgehend unberücksichtigt, obwohl hierdurch ein signifikanter Einfluss auf die Zementleistungsfähigkeit zu erwarten ist. Ziel des Forschungsvorhabens ist die systematische Untersuchung des Einflusses der Mahlfeinheit, Korngrößenverteilung und Mengenanteile auf die Zementeigenschaften mit dem Fokus einer möglichst hohen Leistungsfähigkeit bei geringem Klinkeranteil.
Insbesondere soll der Einfluss von gemeinsamer und getrennter Mahlung, verschiedener Mahlsysteme sowie der Einfluss unterschiedlicher Ausfallkörnungen calcinierter Tone untersucht werden. Neben der Zementleistungsfähigkeit wird auch das Hydratationsverhalten ana-lysiert.
Die Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens sollen Zementhersteller und die Tonindustrie in die Lage versetzen, den Einfluss verfahrenstechnischer Strategien bzw. Parameter auf die Leistungsfähigkeit ternärer Zemente mit calciniertem Ton und Kalkstein besser einschätzen zu können.
Neben den Auswirkungen verschiedener Aufbereitungs- und Mahlprozesse stehen ein effizienter Ressourceneinsatz, ein möglichst geringer spezifischer Gesamtenergiebedarf und ein möglichst hohes CO₂-Einsparpotential im Fokus.