Brechsande und andere feindisperse Stoffe aus dem Recycling mineralischer Bauabfälle werden überwiegend zum Verfüllen verwendet oder deponiert. Ihre Verwendung in Konstruktionsbetonen war bisher nicht erlaubt. Eine Wiederverwertung nach Umwandlung in neuwertige Stoffe ist erstrebenswert, findet aber praktisch nicht statt. Die Verwendung derartiger Stoffe im Zement (z. B. als Hauptbestandteil sog. R-Zemente) könnte einen alternativen Verwertungsweg darstellen. Bauordnungsrechtlich ist bisher eine allgemeine bauaufsichtliche Anwendungszulassung nötig.
Ziel des Projekts war es, feindisperse, mineralische Recyclingmaterialien unterschiedlicher stofflich-granulometrischer Zusammensetzungen zu untersuchen. Es sollte geklärt werden in welcher Weise eine physikalische Wirkung bzw. eine chemische Reaktion mit Wasser stattfindet, wenn diese Materialien als Zementbestandteil angewendet werden. Die Reaktionsprodukte beeinflussen die Gefügedichte, die Porenverteilung, die Festigkeit und die Dauerhaftigkeit von Mörtel und Beton maßgeblich. Es wurde untersucht, welche Zusammenhänge zwischen der Zusammensetzung der R-Zemente und den Eigenschaften der Mörtel bestehen, wenn das Wasserangebot variiert. Es wurden unterschiedliche Stoffe und Stoffgemische aus dem Baustoffrecycling untersucht und in R-Zementen unterschiedlicher Zusammensetzung angewendet. Es kamen Materialien aus Betonbruch, Mauerwerksbruch und Ziegelbruch zum Einsatz. Die experimentellen Untersuchungen der Materialeigenschaften erfolgten in Laborversuchen, überwiegend anhand genormter Analyse-/Prüfverfahren für mineralische Stoffe, Zemente und Mörtel.