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Hintergrund und Ziele des Projekt

Die Verwendung klinkereffizienter Zemente ist ein wesentlicher Baustein zur weiteren Minderung der CO₂-Emissionen von Zement und Beton. Grundlage für die Anwendung neuer klinkereffizienter Zemente ist eine ausreichende Dauerhaftigkeit der damit hergestellten Betone. In diesem Vorhaben sollen Maßnahmen zur Steuerung der Dauerhaftigkeit von Betonen mit klinkereffizienten CEM II/C- und CEM VI-Zementen untersucht werden. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, weitere Anwendungsregeln für neue, klinkereffiziente Zemente vorzuschlagen und damit die CO₂-Bilanz des Betons weiter zu verbessern. Dies kommt allen an der Wertschöpfungskette des Betonbaus Beteiligten und damit einer erheblichen Anzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zugute.

Die Basis des Arbeitsprogramms bilden Dauerhaftigkeitsuntersuchungen an Betonen mit klinkereffizienten Zementen im Labor. Um neue Anwendungsregeln zu erarbeiten, werden als wesentliche Variationsparameter sowohl die Zementzusammensetzung als auch der Wasserzementwert im Beton betrachtet. Darüber hinaus soll bezogen auf die Depassivierung der Bewehrung infolge Karbonatisierung und Chlorideindringen der Einfluss der Betondeckung und der Nachbehandlungsdauer untersucht werden. Mit Hilfe von probabilistischen Berechnungsmodellen soll analysiert werden, inwieweit ein geringerer Karbonatisierungs- bzw. Chlorideindringwiderstand durch eine Vergrößerung der Betondeckung oder Verlängerung der Nachbehandlung kompensiert werden kann, sodass am Bauteil die gleiche Zuverlässigkeit hinsichtlich der Dauerhaftigkeit erreicht wird. Dieser Ansatz bietet – bei sachgerechter Ausgestaltung - Potentiale für einen effizienteren Einsatz von Rohstoffen, insbesondere im Hinblick auf den Klinkergehalt im Zement. Da das Projekt auf der Weiterentwicklung bestehender Technologien basiert, sind für die industrielle Umsetzung keine hohen Investitionen durch die potentiellen Anwender notwendig, sodass die Schwelle für die Umsetzung bei KMU verhältnismäßig niedrig ist.

Förderer

Das IGF-Vorhaben 22204 N der Forschungsvereinigung VDZ Technology gGmbH wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Ihr Ansprechpartner

Haben Sie Fragen zu diesem Projekt?

Dr. Christoph Müller
Betontechnologie

(0211) 45 78-351
bte@vdz-online.de

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01.04.2022

Forschungsprojekte

Frischbetoneigenschaften und Erhärtungsverhalten von Betonen mit klinkereffizienten CEM II/C- und CEM VI-Zementen

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Verwandte Literatur

Müller, Christoph; Palm, Sebastian:

Anwendung klinkereffizienter Zemente. In: HC-E&I Newsletter Technik, Ausgabe September 2020, S. 12-23

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Dienemann, Wolfgang:

HeidelbergCement’s Vision 2050 – CO₂-neutrale Betontechnologie. In: HC-E&I Newsletter Technik, Ausgabe September 2020, S. 2-11

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Müller, Christoph; Palm, Sebastian; Hermerschmidt, Wibke:

Dauerhaftigkeitseigenschaften von Betonen mit CEM II/C-M (S-LL)- und CEM II/B-LL-Zementen: Auswertung vorhandener Studien. In: beton 10/2019, S.362-371

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