Die Herstellung von Zementen mit einem durch weitere Hauptbestandteile verringerten Klinkeranteil ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen für die Zementindustrie von großer Bedeutung. Die Substitution des Klinkers im Zement durch z. B. Hüttensand, Steinkohlenflugasche und Kalkstein ist Stand der Technik. Begrenzte Verfügbarkeiten dieser Stoffe erfordern die Erschließung alternativer Zementhauptbestandteile.
In dem abgeschlossenen Forschungsvorhaben „Nutzung von natürlichen getemperten Tonen als Zementhauptbestandteil“ (IGF 16566 N) wurde die prinzipielle Eignung mineralogisch verschiedenartig zusammengesetzter, calcinierter Tonen als Zementhauptbestandteil nach DIN EN 197-1 nachgewiesen. Daher wurde in diesem Forschungsprojekt produktionsspezifische Optimierungspotentiale in der Aufbereitung und Abstimmung der Zementhauptbestandteile erarbeitet sowie die Leistungsfähigkeit der resultierenden Puzzolanzemente hinsichtlich der Dauerhaftigkeit in Beton überprüft. An einer Auswahl von Tonproben aus dem o. g. abgeschlossenen Forschungsvorhaben, die sich durch mindere keramotechnische Qualitäten und eine hohe Verfügbarkeit auszeichneten, sollten anwendungsorientiert weiterführende Versuche durchgeführt werden. Ergänzt wurde die Probenmatrix durch weitere Tone, die bereits heute als Korrekturstoff für die Rohmehlzusammenstellung in der Zementproduktion eingesetzt werden.
Das Forschungsprojekt gliederte sich in zwei wesentliche, zeitlich aufeinanderfolgende Arbeitspakete. Im ersten Arbeitspaket sollten Optimierungsmöglichkeiten bei der Zusammensetzung von Portlandpuzzolan- bzw. Puzzolanzementen nachgewiesen werden. Das nachfolgende zweite Arbeitspaket widmete sich der Leistungsfähigkeit solcher Zemente hinsichtlich der Dauerhaftigkeit in Betonen.