Langsam reagierende Gesteinskörnungen werden nach Alkali-Richtlinie in alkali-reaktiv und nicht alkali-reaktiv unterschieden. Es gibt damit nur „schwarz“ oder „weiß“. Die Definition einer weiteren Klasse für mäßig alkali-reaktive Gesteinskörnungen soll helfen, die regionale Verfügbarkeit von Ressourcen zu verbessern.
Gebrochene Gesteinskörnungen aus Grauwacke, Rhyolith und Kies des Oberrheins sowie rezyklierte Gesteinskörnungen und Kiese aus Mitteldeutschland sind in die Alkaliempfindlichkeitsklasse E I-S (nicht alkali-reaktiv) oder E III-S (alkali-reaktiv) einzustufen. Basis dafür ist die Alkali-Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton. Eine Klasse für mäßig alkali-reaktive Gesteinskörnungen (E II-S), wie z. B. in Canada, England und in den USA sowie bei Norddeutschen Kiesen bereits vorhanden, gibt es bisher nicht. Die Differenzierung alkali-reaktiver Gesteinskörnungen ist sinnvoll, um die regional verfügbaren stofflichen Ressourcen für Beton effizienter nutzen zu können. Bei mäßig alkali-reaktiven Gesteinskörnungen könnten auf deren Reaktivität abgestimmte betontechnische Maßnahmen zur Vorbeugung einer schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) angewendet werden.