Es wird geladen

Problemstellung

Die Markteinführung neuer Technologien im Bauwesen benötigt in der Regel mehrere Jahre, da neben der Entwicklungsarbeit und den Nachweisen der Leistungsfähigkeit auch baurechtliche Rahmenbedingungen zu beachten sind.

Angestrebte Ergebnisse

In dem C3-Vorhaben CarbonSpeed sollte eine Leitlinie entwickelt werden, die sich zwischen bereits vorhandenen bauaufsichtlichen Nachweislinien einfügt (Zustimmungen im Einzelfall, allgemeine bauaufsichtliche Zulassung), wodurch sich die Zeitspanne bis zur Einführung von Lösungen mit Carbonbeton verkürzen lässt.

Lösungsweg

In europäischen Normungsgremien, die sich mit der Fortschreibung der Eurocodes bzw. der Normen in der Betontechnik befassen, werden leistungsorientierte Ansätze für die Bewertung von Produktneuentwicklungen diskutiert. Ähnliche Ansätze gibt es bei der Bauaufsicht (DIBt) und bei EOTA. Innerhalb des Projektes sollten diese Ansätze auf Carbonbeton übertragen und gemeinsam mit Entscheidungsträgern der Bauaufsicht hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit beraten werden.

Ergebnisse

In betontechnologischer Hinsicht und im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit führte die Gegenüberstellung der Erkenntnisse aus den Carbonbetonprojekten mit bauordnungsrechtlichen Eckpunkten zu folgender Zusammenfassung:

  • Aus betontechnologischer Sicht wird eine Verwendung von Carbonbeton in der Praxis umso schneller möglich sein, je weniger Abweichungen von den Regelungen der DIN 1045-2 vorliegen.
  • Wenn die einzigen Abweichungen im Mehlkorngehalt bzw. im Größtkorn bestünden, müssten aus heutiger Sicht lediglich Nachweise zum Frost- und Frosttausalzwiderstand geführt werden. Diese können ggf. entfallen, sobald positive Ergebnisse aus weiteren C3-Vorhaben zur Verfügung stehen.
  • Aufgrund vorliegender Untersuchungsergebnisse zum Auslaugverhalten kann Carbonbeton bezüglich der Auswirkungen auf Boden und Gewässer als umweltverträglich eingestuft werden.

Diese Erkenntnisse sind in den Leitfaden CarbonSpeed eingeflossen. Bei konsequenter Anwendung der Hinweise des Leitfadens wird eine Beschleunigung der bauordnungsrechtlichen Umsetzung der Innovationen des C3-Konsortium als Vorstufe der heute üblichen bauordnungsrechtlichen Nachweislinien und der regelwerkstechnischen Umsetzung möglich sein. Der Leitfaden kann somit bei ZiE und abZ-Verfahren verwendet werden, um die Verfahrenslaufzeit zu verkürzen.

Förderer

C³- Carbon Concrete Composite wurde im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Zwanzig20- Partnerschaft für Innovation“ gefördert.

Forschungsergebnisse

In dem C³-Vorhaben CarbonSpeed sollte eine Leitlinie entwickelt werden, die die vorhandenen bauaufsichtlichen Nachweislinien unterstützt (für Bauprodukte: Zustimmungen im Einzelfall (ZiE), allgemeine bauaufsichtliche Zulassung abZ; für Bauarten allgemeine oder vorhabenbezogene Bauartgenehmigungen (vBG)).

Forschungsbericht lesen

Ihr Ansprechpartner

Haben Sie Fragen zu diesem Projekt?

Dr. Christoph Müller
Betontechnologie

(0211) 45 78-351
bte@vdz-online.de

Das könnte Sie auch interessieren

01.12.2015

Forschungsprojekte

CARBON CONCRETE COMPOSITE – C³: Nachweis- und Prüfkonzepte für Normen und Zulassungen

In verschiedenen Forschungsphasen plante der VDZ beispielsweise, gemeinsam mit dem ibac, Aachen, durch Auslaug- und Beregnungsversuche eine Datenbasis zur Umweltverträglichkeit des neuen Verbundbaustoffes Carbonbeton zu erstellen.

Mehr erfahren

01.03.2017

Forschungsprojekte

CARBON CONCRETE COMPOSITE – C³-Umwelt: Charakterisierungs- und Auslaugversuche zur Bestimmung der Umweltverträglichkeit von C³

Ziel des Forschungsvorhabens war es, durch entsprechende Auslaug- und Beregnungsversuche (Labor- und Freilandversuche) an Carbonbetonprüfkörpern mit unterschiedlichen Betonüberdeckungen der Carbonfasern sowie mit unterschiedlichem Bewehrungsgrad an Carbonfasern eine breite, wissenschaftlich abgesicherte Datenbasis zu erstellen, um die Umweltverträglichkeit des neuen, innovativen Verbundbaustoffs „Carbonbeton“ zu beurteilen.

Mehr erfahren

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Publikation:

Es wird geladen