Mit dem CDF-Test (Capillary Suction, De-icing agent and Freeze-thaw-test) wird die Dauerhaftigkeit von Beton gegenüber Frost-Tau-Wechseln und Taumitteln (meist Natriumchlorid) geprüft. Zur Durchführung des Tests werden in unserem Betonlabor Platten mit den Abmessungen 150 mm x 110 mm x 70 mm hergestellt. Die Platten erhärten zunächst in der Schalung mit Tefloneinsatz und werden danach in einem Wasserbad nachbehandelt. Anschließend werden die Prüfkörper 21 Tage trocken gelagert und dann für sieben Tage in eine dreiprozentige Natriumchloridlösung getaucht. Nach einer Reinigung im Ultraschallbad, um lose Bestandteile zu entfernen, erfolgt die Prüfung des Widerstandes gegenüber Frost-Tau-Wechseln und Tausalz.
Hierzu werden die Prüfkörper erneut in eine dreiprozentige Natriumchloridlösung gelegt und durchlaufen in speziellen Frosttruhen innerhalb von jeweils 12 Stunden den folgenden Temperatur-Zyklus:
- Temperaturwechsel von +20°C auf -20°C über vier Stunden
- Halten von -20°C für drei Stunden
- Temperaturwechsel von -20°C auf +20°C über vier Stunden
- Halten von +20°C für eine Stunde
Für die vollständige Durchführung eines CDF-Tests werden insgesamt 28 Frost-Tau-Wechsel durchlaufen, sodass der Test nach 14 Tagen abgeschlossen ist. Insgesamt werden für die Durchführung des Tests inklusiver Herstellung der Prüfkörper 49 Tage benötigt.
Zur Auswertung des CDF-Tests wird die Trockenmasse des vom Prüfkörper abgeplatzten Betons bestimmt. Ein Grenzwert bzw. ein Abnahmekriterium beim CDF-Verfahren für die maximal zulässige Abwitterung von Betonen nach 28 Frost-Tau-Wechseln existiert weder in einer deutschen noch in einer europäischen Norm. Nach [1 bzw. 2] ist eine Bewertung von Betonen für Wasserbauwerke bzw. für die Expositionsklasse XF4 mit dem CDF-Verfahren und dreiprozentiger Natriumchloridlösung anhand des Abnahmekriteriums für die Abwitterung von 1,500 kg/m² nach 28 Frost-Tau-Wechseln an Probekörpern möglich, die im Labor hergestellt wurden und deren Prüfflächen gegen Teflon geschalt wurden.
Besonderheit CIF-Test
Beim CIF-Test (Capillary suction, Internal damage and Freeze-thaw test) handelt es sich um ein Prüfverfahren zur Beurteilung der inneren Schädigung von Beton. Hierbei wird anstelle der dreiprozentigen Natriumchloridlösung demineralisiertes Wasser als Prüflösung verwendet. Beim CIF-Test werden die Änderungen der Ultraschalllaufzeit oder der Resonanzfrequenz während der 28 Frost-Tau-Wechsel bestimmt, die als Maß für eine innere Gefügeschädigung durch Mikrorisse herangezogen werden können. Ursache für die innere Schädigung ist die sogenannte Mikroeislinsenpumpe.
[1] Bundesanstalt für Wasserbau, BAW (Hrsg.): Merkblatt : Frostprüfung von Beton. Karlsruhe, 2004-12 (BAW-Merkblatt)
[2] Müller, Harald S.; Guse, Ulf: Zusammenfassender Bericht zum Verbundforschungsvorhaben "Übertragbarkeit von Frost-Laborprüfungen auf Praxisverhältnisse". Berlin : Beuth, 2010 (DAfStb: Schriftenreihe 577)